Mit Binsenweisheit zum Erfolg
HANDWERK Willi Wiechmann und Angela Heidemann pflegen Familientradition (NWZ 29.01.2009)
DER OFENER TISCHLEREIBETRIEB PRODUZIERT UND RESTAURIRET AMMERÄNDER BINSENSTÜHLE. GEGRÜNDET WURDE ER SCHON 1901 VON WIECHMANNS GROßVATER.
VON KARONLINE SCHULZ
Profitieren von 108-jähriger Familientradition: Angela Heidemann und Willi Wiechmann.
OFEN – Aus alt mach neu – für Willi Wiechmann ist kaum ein Sitzmöbel nicht restaurierbar. Das Gegenteil ist der Fall: „Wir bedauern es sehr, wenn alte Stühle achtlos weggeworfen werden“, so der Tischlermeister. Einzig Wurmbefall könne eine Aufarbeitung unmöglich machen, erklärt der 73-Jährige. Ansonsten halte ein Binsenstuhl ohne Reparaturen problemlos mehr als 20 Jahre.
In der dritten Generation führt Willi Wiechmann in Ofen den Tischlereibetrieb fort, der 1901 von seinem Großvater Diedrich Wiechmann gegründet wurde. Dass das kleine Unternehmen heute unter „Ammerländer Binsenstühle Wiechmann & Heidemann“ firmiert, liegt daran, dass Tochter Angela Heidemann, 38 Jahre alt und ebenfalls Tischlermeisterin, vor einem Jahr mit in den Betrieb eingestiegen ist. Eines Tages wird sie den Traditionsbetrieb ganz übernehmen.
Neben Binsenstühlen in allen Formen und Varianten werden in Ofen auch Tische und weitere Sitzmöbel aus diversen Hölzern und in verschiedensten Stilrichtungen hergestellt. Über die Grenzen des Ammerlandes hinaus bekannt geworden ist die Tischlerei jedoch mit seinen handgefertigten Binsenstühlen. Nicht nur Spirituosen-Produzent Emil Underberg sitzt in seinem Ferienhaus in Österreich auf Ammerländer Stühlen, sondern auch im gerade angelaufenen Hollywood-Film „Operation Walküre“ schmücken die Möbel aus Ofen einen Speisesaal in der Wolfsschanze. Gemeinsam mit ihrer Mutter hatte Angela Heidemann eigens 20 Stühle zu den Babelsberger Filmstudios transportiert, wo der Film produziert wurde.
Mehr Infos unter
www.binsenstuhl.de